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Erlebnis Kunst in Südtirol

von Fratzen, Fresken und Fassaden
Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Hapkemeyer, Andreas
Verfasserangabe: Andreas Hapkemeyer ; mit Fotos von René Riller
Jahr: 2016
Mediengruppe: B.Sach.Erw/L.sagg.ad
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Inhalt

Natürlich werden die meisten Sachen heutzutage mit dem Netz für den eigenen Bedarf zusammenkomponiert, Reiserouten stellt das Navi zusammen und die Sehenswürdigkeiten schlägt man bei Wikipedia nach.Andreas Hapkemeister arbeitet mit seinem "Erlebnis Kunst in Südtirol" nicht gegen das Netz, sondern im Sinne eines haptischen Essays stellt er die logische Abfolge Fratzen, Fresken und Fassaden in einem unterhaltsamen Lernbuch zusammen. Darin wird nichts doziert, weshalb es kein Lehrbuch ist, sondern evoziert, der Leser steht vor einem Bildausschnitt und kriegt die entsprechenden Hintergründe als Begeisterung vermittelt.Hinter dem Erlebnis Kunst steht die Weisheit, dass alles, was im öffentlichen Raum geschieht, einen politischen Hintergrund hat. Am Beispiel einer Muster-Wanderung durch die Bozner Laubengasse und Freiheitsstraße zeigt sich an allen Ecken und Enden, was einmal mit dieser Architektur gemeint war. Allein ein skizzierter Mensch in den acht Meter hohen Grieser Lauben wirkt völlig anders verloren als einer in den vier Meter hohen Lauben der Altstadt. Aller öffentlichen Kunst ist freilich gemein, dass sie einen Auftraggeber hat, der damit ein politisches Konzept loswerden will.In vielen Details zeigt sich das jeweilige Weltbild, das hinter den diversen Städtebau-Konzepten steht. Dabei sollten Vorurteile möglichst klein gehalten werden. Denn was für den einen eine Fratze ist, ist für den nächsten ein Fresko und der dritte genießt überhaupt die Außenhaut des Gebäudes als Fassade. Diese individuelle Einschätzung des Gesehenen zeigt sich besonders gut und diskussionsfördernd bei der Graffiti-Kunst, wo private Schriften und Skizzen plötzlich öffentlich werden wie ein ins Netz gestelltes Selfie. Auch hier gilt die ironische Anleitung, schau halt weg, wenn es dir nicht gefällt.Ein großes Kunstabenteuer entsteht beim Auffinden und Auspacken von versteckten Objekten. Das "Haus neben der Schmiede" von Walter Pichler, das er im Eggental neben die Schmiede seiner Vorfahren gebaut hat, schaut eher aus wie eine Skulptur, dabei sind die Formen des Hausbaues nur anders und straffer an das Gebäude angelegt.Die Rückkehr des Porträts, Helden, die heimlich Bauern sind, Inschriften für die Ewigkeit: alles kann vorerst Kopfschütteln auslösen, wenn man es wörtlich nimmt. Die Kunst freilich besteht darin, dass von diesen Solitären dann eine Stimmung ausgeht, die durchaus beim Beschreiben einer Lebenshaltung helfen kann.Kunst braucht Schnittstellen, in denen sie nisten kann, zwischen Oben und Unten, Norden und Süden, Sonne und Schiffe ist in Südtirol seit Jahrhunderten Platz, elementare Kunst hervorquellen zu lassen. Andreas Hapkemeyer bringt mit seinem Buch Ordnung und Überblick in das wuselnde Geschehen.Helmuth Schönauer (Pool Feuilleton//www.biblio.at)

Details

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Verlag: Folio Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Ku 8.2
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ISBN: 978-3-85256-692-4
Beschreibung: 111 Seiten : Illustrationen
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Sprache: deutsch