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Schon wieder Schutten? Den hatten wir doch gerade erst mit Evolution? Das muntere Leonardo-Frauchen auf dem Vorsatz macht aber sofort Leselaune. Und tatsächlich: Wann macht man sich denn Gedanken darüber, dass eine Samenzelle das Rennen zur Eizelle machen musste, damit man überhaupt entstehen konnte? Dann geht es aber erst einmal recht schwierig weiter, denn auch Schutten widmet sich zunächst Hintergrundinfos zu Zellen, Zellorganellen, DNA und den damit verbundenen Abläufen. Doch diesen eher drögen Theorieteil voller Entschuldigungen des Autors dafür, dass es so kompliziert ist, braucht man für die weitere Lektüre praktisch nicht. Die Behauptung, dass Ärzte Klugscheißer sind, weil sie lateinische Begriffe benutzen albern! Wie wäre es stattdessen mit dem Hinweis, dass Fachsprache präzise und in diesem Fall sogar international ist? Und über das hin und wieder auftretende Huch-wie-peinlich-Getue angesichts des Themas Sexualität sind wir doch eigentlich hinweg! Natürlich ist das Buch keine Katastrophe. Dafür ist das Gespann Schutten & Rieder zu gut. Gewürzt wird der Text durch beiläufige, einprägsame Witzchen. Nicht nur Computer und Mondlandung sind großartige Leistungen des menschlichen Gehirns, sondern auch die Pizza! So bietet dieses Buch eine wilde Mischung dar aus Anatomie, Psychologie, Alltagswissen und Unterhaltung. Während man ein Experiment zur Vermischung von Öl und Eiweiß durchführt, hat man auf einmal einen Becher Mayonnaise produziert. Wenn man reich werden möchte, muss man laut Schutten nur einen Diätratgeber schreiben. Tja, und all die abgestorbenen Hautzellen, die einfach so in der Wohnung herumliegen, über die muss doch mal gesprochen werden. Also insgesamt schon okay. Aber ein so großer Wurf wie Evolution ist es nicht. (1000 und 1 Buch/Heike Elisabeth Jüngst/www.biblio.at)