Zweigstelle	Standorte	Status	Vorbestellungen	Frist
Zweigstelle: Oberschulz. Sterzing	Standorte: 72 Spannung Broo / Bibliothek	Status: Entliehen	Vorbestellungen: 0	Frist: 29.05.2020

Es ist ein 1. Januar, an dem Dawn Bundy, 15 Jahre alt und "total unattraktiv, aber das ist mir scheißegal, beschließt, morgen damit an[zu]fangen, Gott umzubringen." Vor zwei Jahren ist Dawns Dad aus dem Haus gegangen und spurlos verschwunden. Eine grüne Sporttasche mit jeder Menge Geld sowie eine Pistole waren alles, was er zurückgelassen hat. Seitdem sitzt Dawns Mutter tagein-tagaus depressiv im Wohnzimmer vor dem Fernseher und trinkt, während Dawn versucht irgendwie mit dem Alltag, Schule und Haushalt klarzukommen. Was für sie vor allem bedeutet, unsichtbar zu sein. Freunde hat Dawn nicht. Will sie auch nicht. Ihre beiden Dackel "Jesus" und "Mary" und die Musik der Gruppe "The Jesus and Mary Chain" sind ihr genug.Missbrauch, Depressionen, Alkohol- und Drogensucht, Beschaffungskriminalität, - und mittendrin ein völlig auf sich gestellter, verzweifelter Teenager, der ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten hat. Es ist keine "schöne" Geschichte, die Kevin Brooks in "Killing God" erzählt. Aber die hätte nach Thrillern wie "Black Rabbit Summer", "Being" oder "The Road of the Dead" wohl auch niemand erwartet. Erstmals ist es eine weibliche Figur, der der britische Autor eine Stimme als Ich-Erzählerin verleiht und sie in den Mittelpunkt des Geschehens stellt. Die er Schritt für Schritt offenbaren lässt, was der fanatisch glaubende Vater ihr kurz vor seinem Verschwinden angetan hat. Dabei setzt Brooks Kapitelüberschriften mit Titeln von Dawns Lieblingsband sowie (englische) Zitate aus deren Songtexten dazu ein, die Stimmungen und Gedanken seiner Protagonistin einzufangen oder zu verstärken, was den Zugang zu Beginn etwas erschwert.Sonderlich zielstrebig verfolgt Dawn ihr Ziel, Gott zu töten, auch nicht. Schließlich geht es für sie vor allem darum, mit dem Erlebten klar- und wieder aus der Höhle herauszukommen, in die sich ein Teil von ihr vor zwei Jahren wie ein verletztes Tier verkrochen hat. Zu sich selbst zurückzufinden. Und das scheint ihr nach einem dramatischen Show-Down in bester Kevin Brooks-Manier am Ende auch tatsächlich zu gelingen. Wenn sie bis dahin auch noch einen weiten Weg zu gehen hat (1000 und 1 Buch/Andrea Duphorn/www.biblio.at)